Gault & Millau 2014: Hotel Oberforsthof
14 Hauben

Oberforsthof Johann Höllwart: http://gaultmillau.at/guides/restaurants/100007562-oberforsthof


Alles neu im Oberforsthof: neue Eigentümer, neues Management, neuer Küchenchef. Letztere ist die erfreulichste Nachricht, Adam Barna entwickelt an seiner neuen Wirkungsstätte einen bemerkenswerten Zug zum Tor: Die Produkte großteils von Bauern aus der Gegend, die Inspirationen von den großen Köchen der Welt, die Ausführung großartig. Zuerst eine schicke Schieferplatte mit Heubutter, frittierten Wipferln, Kürbisschwamm und Mohn-Kürbis-Knäckebrot; zum Amuse gueule für die Damen ein gebackenes Kalbsbackerl mit Apfel-Balsamico-Püree, für die Herren ein skandinavisch inspiriertes Kleingemüsefeld – ein schöner Gendergag. Noch schöner dann die wilde, fruchtbetonte Hirschconsommé mit Quitte, ex aequo mit der süßlich-aromatischen Blunzen samt Mohn und Birnenmus; ganz groß schließlich das butterzarte Confit von der Galloway-Rippe zum Hauptgang: bestes Fleisch, großartige Zubereitung. Mehr ist mehr, aber nur, wenn auch das Handwerk stimmt. Für Barna offenbar kein Problem, wie auch sein „Schneeball“ aus weißer Schokolade, Zimteis und Zwetschkenmarmelade zeigt. Oder die Thymian-Grammel-Pralinen zum Kaffee. Alles neu, alles wunderbar.


Jagdstube

Jahrelang das erste Haus am Platz, hat sich der Oberforsthof neuerdings von der Fünf-Sterne-Kategorie in Richtung Vier-Sterne-Superior verabschiedet. Aber das sind Nuancen, die der gemeine Wellness- und Skihotelgast ohnedies nicht merkt, vor allem, wenn er 1500 Quadratmeter Sauna- und Spa-Oase, hundert Pistenkilometer und ein derartiges Panorama vor der Nase hat. Auch das Ambiente blieb unangetastet: ortstypischer Rustikal-Luxus auf internationalem Niveau.